Sonntag, 22. Juli 2012

Jakar

Aus einigen Tagen sind leider jetzt doch ein paar Wochen geworden, tut mir leid!

Hier nun also die Bilder aus Jakar, einer der östlichen „Metropolen“ Bhutans.
Neben dem Sommerpalast des dritten Königs und dem obligatorischen Dzong  finden sich in Jakar und den umgebenden Tälern hunderte sehr bedeutsame und uralte Tempel und Klöster. Ein wahres Paradies für Reisegruppen von Studiosus u.ä… Wir haben uns „nur“ den Sommerpalast und die drei bedeutendsten Tempel angeschaut und uns danach für einen besuch in der Red Panda Brewery entschieden.

Der Wangdichholing Palast wurde 1857 gebaut und war Hauptsitz des ersten Königs und eine zeitlang der des dritten Königs (Regierungszeit 1952-1972!!!). Heute ist es eine Klosterschule.








Jakar Dzong

Direkt gegenüber, das etwas modernere aber ähnliche Gebäude beherbergt das Amankora Hotel. Eine Nacht kostet 1300-1400$ all inclusive. Angeblich ist es ständig ausgebucht und ist bestens geeignet für Honeymoon…



Weiter ging’s mit dem Jampey Lhakhang, der angeblich 659 gebaut wurde. Im Inneren gibt es eine dreistufige Treppe, deren Stufen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft symbolisieren. Die Stufe der Vergangenheit ist schon unterhalb des Bodenniveaus abgesunken. Die der Gegenwart hat genau Grundniveau und man sagt, wenn die Stufe die die Zukunft auf Grundniveau absinkt, wird die Welt wie wir sie kennen enden und eine neue Zeit anbrechen.
Im Tempel selbst durfte ich wie immer nicht fotografieren, aber man hatte durchaus den Eindruck, dass alles, also Wandmalereinen, Figuren, Möbel, etc. durchaus mehr als 1000 Jahre alt sein könnten. Die gesamte Farbenpracht der Einrichtung war nur noch zu erahnen und lag unter einem dicken graubraunen Schleier von sicher jahrhundertealtem Staub.   
Hier hat man auch wieder, die bedeutende Rolle von einem Tempel im sozialen Kontext gesehen. Viele (jahrhunderte)alte Frauen und Männer drehten ihre meditativen Runden um den Tempel und sorgten dafür dass die Gebetsmühlen nicht zu lange still standen oder saßen einfach nur in Grüppchen im Garten und ratschten.










Wächst überall im Vorgarten und am Wegesrand...
 
 



Im Kurjey Lhakhang guckten wir eine weitere von GuruRinpoches Meditationshöhlen an. In dem Tempelraum, der an die Höhle grenzt stehen tausende von ca. 15cm hohen Buddhastatuen fein säuberlich in riesigen Schränken aufgereiht und alle mit einem winzigen Schal um die Schultern. In den Tempel nebenan steht eine 10 Meter hohe Buddhastatue. Die Opulenz und Farbenpracht dieser Tempel ist auch hier nicht vorstellbar, wenn man noch nie einen bhutanischen Tempel von innen gesehen hat. Vor allem in Kombination mit der Größe/Masse der Statuen wird man schlicht erschlagen. Die 108 Chorten um die Tempelanlage wurden übrigens von der Frau des 3. Königs gestiftet.

Als wir das „Gerüst“ für die Renovierungsarbeiten außen am Tempel gesehen haben, wunderten wir uns endgültig nicht mehr über die vielen para-/tetraplegischen jungen Handwerker auf unsrer Station in Thimphu… 


Nach einem kleine Spaziergang, bei dem uns klar wurde, warum Bumthang die Schweiz Bhutans genannt wird, statteten wir noch dem Tamshing Goemba einen Besuch ab. In diesem recht großen und „mittelalten“ Tempel (1501) gibt es überhaupt keine Fenster und die einzige Lichtquelle sind hunderte Kerzen die am Boden des Tempels stehen. Die Atmosphäre ist grandios, allerdings sind die Kerzen auch daran schuld, dass es vor einigen Jahren ein großes Feuer gab, bei dem die Hälfte des Tempels zerstört wurde. Kümmert nach dem Wiederaufbau aber offensichtlich niemanden.
Drinnen kann man ein 25kg Kettenhemd dreimal um den „Keuzgang“ tragen und damit den unendlichen Wiedergeburten ein Ende setzen. Wird von den Bhutanern durchaus öfter praktiziert…



Hot Stone Bath



Badezimmer..


Mönche beim Fußball.. hier ganz normal.




 
Nach so viel Kultur gönnten wir uns schlussendlich einen Besuch in der wahrscheinlich winzigsten Brauerei der Welt, der Red Panda Brewery. Hier wird Weißbier mit Hopfen aus der Holledau (weltberühmtes Hopfenanbaugebiet im Münchner Norden) gebraut. Tshering, der Braumeister war 2006 in München und hat bei Schneider-Weisse ein Praktikum gemacht. Daher gab’s für uns extra ausführliche Erklärungen und ein bisschen mehr als ein Red Panda zur Verkostung… Definitiv das beste bhutanische Bier!









International ging’s weiter mit echter Pizza zum Mittagessen. Die Wirtin dieses Restaurants war vor einigen Jahren in der Schweiz und hat von dort Pizza mitgebracht, die mit „Schweizer“käse zubereitet wird. Ein Hochgenuss, nach zwei Monaten ohne Pizza! und der Käse schmeckt wirklich wie das Schweizer Original.

Danach waren wir beim Tsechu (Bilder im nächsten Post) und zum Abendessen gab’s wieder Traditionelles.





 Abschließend noch ein paar Bilder von Jakars Straßen...

Schulhof während der Mittagspause

Nochmal der Dzong über der Stadt

Jakars Hauptstaße

Blick über Jakar
Ach ja, und Kindersitze werden überbewertet.....